Alltagstrott & Standard-Nummer...

04. Januar 2023

Wer kennt das nicht? Man ist frisch verliebt und kann die Finger nicht voneinander lassen. Gerade am Anfang einer Beziehung fasst man sich ständig gegenseitig an. Der Sex ist spannend und aufregend. Aber früher oder später, schleicht sich überall der Alltagstrott ein. Man kennt den Partner. Man weiß ganz genau, wenn er dies sagt oder den Handgriff macht, will er oder sie Sex. Man kennt jeden Punkt, weiß ganz genau, was der andere mag und wie man ihn mehr oder weniger schnell zum Kommen bringt. Bei vielen kommen dann irgendwann noch Kinder dazu. Die Arbeit. Wenig Zeit. Viel Stress. Und nach und nach schläft das Liebesleben immer mehr ein. Dabei kann man sich ja durchaus immer noch lieben. Und man kann den Partner auch immer noch attraktiv finden. Es ist meist nicht einmal böse gemeint. Man ist nur irgendwie faul geworden. Hand aufs Herz. Ich glaube, es geht uns allen so.

Für mich als Schreiber von erotischen Geschichten, ist es eigentlich ein Leichtes, neue Ideen zu haben und dennoch passiert es auch mir, dass ich in den Alltagstrott gerate oder mir eine Standard-Nummer aneigne.

Reden würde helfen. Manchmal. Auch das ist nicht mein Problem. Ich gehe mit dem Thema Sex offen um und rede darüber. Aber auch hier stoße ich an meine Grenzen. Es gibt Partner, die können das nicht. Nicht, weil sie nicht wollen. Oft macht der Partner sich einfach und ehrlich gesagt nur keine Gedanken darüber. Es gibt Menschen, die haben viele Fantasien, Wünsche und ganz viele Dinge, die sie gerne mal ausprobieren würden, und es gibt Menschen, die das eben nicht tun. Vielleicht sind sie vom Tag einfach so geschafft, dass sie keine Zeit haben, darüber nachzudenken. Oder, sie sind einfach nicht kreativ. Denn ja, für heiße Fantasien muss man kreativ sein.

Manchmal kommt es auch vor, dass man sich für eine Fantasie schämt und Angst hat, dass einen der geliebte Mensch vielleicht wegen seiner Fantasie auslacht oder anderweitig negativ darauf reagiert. Vielleicht sogar, dass er/sie wegen der Fantasie oder dem Wunsch Schluss macht?

Ich kann das gut nachvollziehen. Mir geht es zum Beispiel bei der Peniskäfig-Geschichte so. Mich reizt die Fantasie und dennoch schäme ich mich ein bisschen dafür. Zum Beispiel bei Freunden, die das eventuell als unmännlich oder zu devot ansehen könnten. Ja, bei einigen bin ich mir sogar sicher, dass sie es täten. Ich schätze, dass sie gar nicht verstehen würden, was mich daran reizt. Zumindest nicht aus meiner Sicht. Denn, sie wissen ja gar nicht, was mich daran reizt. Sie lesen darüber evtl. etwas im Internet, was aber tatsächlich gar nicht so auf mich zutrifft. Und dann stecken sie mich vorteilhaft in eine Schublade, in die ich gar nicht reinpasse.

Mir persönlich geht es dabei zum Beispiel gar nicht darum, dass ich meinen Schwanz für zu klein betrachte. Im Gegenteil. Ich mag meinen Penis. Ich finde ihn schön und wir beide haben eine gute Beziehung miteinander. Ich kann mich immer auf ihn verlassen. Zumindest bisher! Und er hat mir immer zur Verfügung gestanden, wenn ich ihn gebraucht habe. 

Mir geht es auch nicht um Erniedrigung. Und auch nicht darum pussyfree zu bleiben. Es gibt ja Hotwifes, die ihr Ehemänner nicht mehr ranlassen und nur noch mit Liebhabern Sex haben. Nein, all das ist nicht meine Vorstellung davon. Für mich liegt der Reiz daran, zu sehen, was das Hotwife anstellen würde, damit mir schier der Käfig platzt vor Geilheit. Sehen, was sie anstellt, damit ich im Käfig anfangen zu tropfen und vor Lust auslaufe. Ich möchte geteased (gereizt und geneckt) werden, bis ich kurz davor bin in den Keller zu gehen, mir eine Flex zu holen und den Käfig aufzutrennen, damit ich endlich mein Verlangen stillen kann und das zu kriegen, was ich will. Sex! Das ist es nämlich, was man im Alltagstrott verliert: das Verlangen. Die Gier. Die Lust. Die Geilheit. 

Wenn man einen Partner hat und eigentlich jederzeit Sex haben könnte, verliert man irgendwann das Verlangen. Es wird als selbstverständlich gesehen. Wenn man einem aber diese Selbstverständlichkeit wieder wegnimmt, dann kommt das Verlangen ganz schnell wieder zurück. Jeder, der schon einmal eine Diät gemacht oder versucht hat, das Rauchen aufzuhören weiß, wovon ich rede.

Allerdings habe ich so das Gefühl, dass dieses Hotwife/Cuckold-Ding eher eine Männerfantasie ist und Frauen sich eher das Gegenteil davon wünschen. Oder wie erklärt sich, dass so viele Frauen Shades of Grey verschlungen und sich heimlich gewünscht haben, dass ihr Mann ein bisschen mehr wie Christian Grey wäre?

Letztendlich sind beide Fantasien sehr ähnlich. Bei beiden wünscht sich einer mehr Abwechslung und das sich der Partner mehr ins Zeug legt, um wieder mehr Pepp in die Liebesbeziehung zu bringen.

Trotzdem interessiert mich die Frage: gibt es Frauen, die das Spiel mit einem Peniskäfig reizvoll finden? Die Freude daran hätten, ihren Mann lustvoll zu quälen, bis ihm sprichwörtlich der Käfig platzt? Oder wollen Frauen eher, dass es umgekehrt läuft und der Mann euch lustvoll quält, bis eure Pussy trieft? Ich bin doch neugierig und möchte wissen, was dich reizt! falls du dich traust, es mir mitzuteilen!?!

Freche Grüße,
Ben

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