Wie kommst du auf die Ideen zu deinen Sexgeschichten?

06. Januar 2023

Sonntag hat mich eine Leserin gefragt: Wie kommst du eigentlich auf die Ideen zu deinen Geschichten. Tja, früher, als ich noch Tumblr hatte, habe ich mir dort lustvolle Bilder angeschaut. Vermutlich betrachte ich erotische Bilder anders, als die meisten Kerle, die sich dabei eventuell einen runterholen. Wenn ich mir Bilder anschaue, geht es mir nicht um das Modell. Ob sie hübsch oder wohlgeformt ist, ist mir relativ egal. Ich schaue mir Bilder an und gucke, was es in mir auslöst. Bringt es mich zum Nachdenken? Reizt mich, was ich sehe? Welche Geschichte erzählt mir ein Bild? Wie kam es vielleicht dazu? Was passiert noch alles, was ich nicht sehe? Ich setze mich mit dem Bild auseinander und mein Kopf formt daraus seine ganz eigene Geschichte. 

Mir ist aufgefallen, dass das für andere auch nicht immer nachvollziehbar ist. Mir wurde schon vorgeworfen: »Du hast über Xy geschrieben, also muss das ja auch ein Wunsch von dir sein!«

Nein, warum denn? Manchmal schreibe ich auch über Dinge, die ganz und gar nicht meinen Wünschen entsprechen. Mich hat dann einfach nur irgendwas daran interessiert. Zum Beispiel: Was geht in einem Menschen wohl vor, der dies oder das macht? Es interessiert mich eben, was Menschen reizt. Was in ihnen vorgeht. Wie sie wohl ticken. Worin ihre Motivation liegt…

So erging es mir zum Beispiel, als ich die Petplay Geschichte vom kleinen Kätzchen Cleo geschrieben habe. Petplay konnte ich mir zum Beispiel anfangs ganz und gar nicht vorstellen. Mich hat interessiert, was aber die Menschen reizen könnte, die Petplay machen. Also habe ich angefangen, die Geschichte von Cleo zu schreiben. Ich habe es mir vorgestellt, wie mir eine Freundin die kleine Cleo bringt. Wie ich sie aufnehme. Wie ich sie artgerecht behandle. Was sie braucht. Wie ich mit ihr umgehen würde. Was ich so alles mit ihr anstellen würde. So mehr ich mich in meinem Kopf damit auseinandergesetzt habe, desto spannender fand ich es. Am Ende der Geschichte, so muss ich eingestehen, fand ich es sehr reizvoll und ja, ich würde lügen, wenn ich sagen würde, es würde mich nicht reizen. Ich würde es defintiv real ausprobieren. Meinem Kätzchen süße Katzenöhrchen und einen schicken Tail-Plug kaufen und mich gut um sie kümmern. Wie lange es mich in echt reizen würde, kann ich nicht sagen. Aber ich bin neugierig und würde es gern mal testen.

Anders war es hingegen bei einer Entführungsstory. Ich weiß noch, es ist ein paar Jahre her, da lief im Radio in den Nachrichten ständig etwas über einen Mann, der eine Frau entführt, in den Keller gesperrt und sich an ihr Vergangen hat. Ich dachte Anfänglich, dass könnte ein spannender erotischer Thriller werden und habe angefangen, daraus eine Geschichte zu machen. Ich habe sie in Tagebuch-Form des Entführers geschrieben. Die ersten 2-3 Tage zu schreiben, fand ich auch noch ziemlich spannend. Am 4. Tag jedoch, kam ich an meine Grenzen. Ich musste aufhören. Die Bilder in meinem Kopf wurden so schlimm, dass ich das einfach nicht mehr ertragen habe. Ich habe sofort abgebrochen. Das waren Bilder, die nichts mehr mit erotisch zu tun hatten. 

Manche Geschichten beruhen auch auf wahren Begebenheiten. Ich habe etwas Schönes erlebt und habe sie so für mich unsterblich gemacht. In meiner Fantasie sitze ich irgendwann im Altersheim und lese sie als Buch. Und dann erinner ich mich beim Lesen zurück und seh das Erlebte noch einmal wie ein Film vor mir.

Natürlich habe ich die Geschichten leicht abgewandelt. Die Personen heißen vielleicht in der Geschichte anders, aber das passierte ist so passiert. Und ich mag es, dass nur ich und die Person mit der ich es erlebt habe wissen, welche Geschichten echt und welche nur Fiktion ist.

Und zu guter Letzt gibt es noch Leserwünsche. Es kommt zwar selten vor, aber hin und wieder schreiben mich Leser:innen an und frage, ob ich Lust hätte, eine Geschichte aus ihrer Fantasie zu machen. Und wenn mir die Fantasie gefällt und mich reizt, erfülle ich den Wunsch sehr gerne und mache daraus eine schöne Geschichte.

So, jetzt hast du wieder ein bisschen mehr über mich erfahren und ich hoffe, ich habe dich nicht zu sehr gelangweilt. Aber vermutlich nicht, sonst wärst du nicht bis hier unten gekommen, sondern hättest mein Tagebuch schon längst geschlossen.

Ich wünsche dir noch einen schönen Tag!

Liebe Grüße,
Ben

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